Um unsere Nieren machen wir uns meist wenig Gedanken, schließlich spüren wir das Organ in der Regel nur selten. Aber was, wenn plötzlich die Diagnose Nierenkrebs im Raum steht? Wir haben die wichtigsten Informationen zusammengefasst.
Man kann sich Nieren ein wenig wie Kläranlagen im Körper vorstellen: Sie filtern Giftstoffe, Stoffwechselprodukte und überflüssiges Wasser aus dem Blut und bilden so Urin, der sich im Nierenbecken sammelt und über die Harnleiter in die Blase gelangt. Damit übernehmen die bohnenförmigen Organe eine lebenswichtige Funktion.
Nierenkrebs ist im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen eher selten: Experten der Krebsregister erwarten für 2022 deutschlandweit rund 14.500 Neuerkrankungen – wobei Männer häufiger betroffen sind als Frauen. Unter dem Begriff Nierenkrebs werden verschiedene Krebsarten zusammengefasst. In Deutschland handelt es sich bei 95 von 100 Betroffenen mit Nierentumoren um ein Nierenzellkarzinom. Das bedeutet, dass sich Tumoren im Nierengewebe gebildet haben. Seltener sind Tumore des Nierenbeckens.
Als Risikofaktoren für Nierenzellkarzinome gelten vor allem Rauchen, Übergewicht und Bluthochdruck. Eine chronische Nierenschädigung und Nierenversagen steigern das Risiko ebenfalls. Auch wer beruflich mit Chemikalien wie Chloroform, Trichlorethan, Tetrachlorkohlenstoff und Dichloracetylen in Berührung kommt, kann ein erhöhtes Erkrankungsrisiko haben.
Wirklich typische Symptome treten bei Nierenkrebs in der Regel nicht auf. Bei mehr als der Hälfte der Patient:innen entdecken Ärzte das Nierenzellkarzinom per Zufall bei der Untersuchung einer anderen medizinischen Frage. Fortgeschrittene, größere Tumore können Schmerzen in der Nierengegend auslösen, die bis in den Rücken ausstrahlen. Auch Blut im Urin ist möglich. Unter Umständen lassen sich große Tumore ertasten.
Welche Behandlung bei einer Nierenkrebs-Diagnose in Frage kommt, ist individuell. Das hängt zum einen mit der Krebsart zusammen. Andererseits ist die Behandlung auch abhängig davon, in welchem Stadium sich die Erkrankung befindet – also wie groß der Tumor ist oder ob sich bereits Metastasen gebildet haben. Außerdem ist auch der allgemeine Gesundheitszustand der Patient:innen wichtig.
Ausführliche Informationen zu Krebs und Immunonkologie haben wir auf MSD Gesundheit zusammengestellt.
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