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Gesundheitswissen Denguefieber

18.09.2023

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Mosquito sucking blood on human skin with nature background

Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist inzwischen etwa die Hälfte der Weltbevölkerung vom Denguefieber betroffen. Aber was löst die Erkrankung aus, welche Symptome haben Patient:innen und wie kann man sich schützen?

In den letzten Jahren gab es immer wieder Medienberichte, dass sich Denguefieber weltweit ausbreite. Tatsächlich sind die Erkrankungszahlen in den vergangenen Jahrzehnten drastisch angestiegen: Während im Jahr 2000 noch 505.430 Fälle an die WHO gemeldet wurden, waren es 2019 bereits 5,2 Millionen. Dengue kommt weltweit in tropischem und subtropischem Klima vor; inzwischen in mehr als 100 Ländern. Besonders betroffen sind Länder in Asien, Süd- und Mittelamerika und Afrika.

Seit 2008 gibt es auch regelmäßig Meldungen über Dengue in Europa. In den meisten Fällen haben sich die Erkrankten bei Auslandsreisen angesteckt. Doch 2010 wurden die ersten Ansteckungen in Frankreich und Kroatien gemeldet. 2022 gab es insgesamt 71 Ansteckungen in Europa, davon 65 Fälle in Frankreich und 6 Fälle in Spanien. Grund für die Ausbreitung sind die steigenden Temperaturen in Europa, mit längeren und wärmeren Sommermonaten sowie häufigere Überschwemmungen.

Ansteckung und Symptome

Diese Witterungsbedingungen begünstigen die Ausbreitung der Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) und der Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus). Diese beiden tagaktiven Stechmückenarten sind für die Übertragung des Denuguevirus verantwortlich. Denguefieber wird durch eine der vier Subtypen des Virus verursacht. Die gute Nachricht: Die meisten Menschen erkranken asymptomatisch oder entwickeln milde fieberhafte Symptome. Die Erkrankung heilt in der Regel folgenlos aus und Patient:innen sind dann gegen den Subtyp immun, an dem sie erkrankt waren. Eine erneute Erkrankung an einem der anderen Subtypen ist jedoch möglich.

In seltenen Fällen kann es zu einem schweren Verlauf kommen, dem hämorrhagischen Denguefieber (DHF). Zuerst verläuft die Erkrankung klassisch, bis es nach ca. fünf Tagen zu dramatischen Verschlechterung. Symptomen des DHF können starke Bauchschmerzen, anhaltendes Erbrechen, schnellere Atmung, blutende Schleimhäute, Bluterbrechen, Erschöpfung oder Unruhe sein. In besonders schweren Fällen kann es zum Dengue-Schock-Syndrom (DSS) kommen. Betroffene sollten sich daher schnellstmöglich nach Auftreten der schweren Symptome in ärztliche Behandlung geben. Unbehandelt können DHF und DSS tödlich sein. Schwere Verläufe treten häufiger bei Patient:innen auf, die sich erneut mit einem anderen Subtypen infizieren oder bei Kindern, die in den Risikogebieten leben. Sie können aber auch bei einer Erstinfektion vorkommen.

Behandlung und Prävention

Es gibt bisher keine wirksamen Medikamente gegen Dengueviren. Die Behandlung von Patient:innen ist daher symptomatisch und versucht, die Beschweren zu lindern und Komplikationen zu verhindern. Reisende können sich bei Tropen- bzw. Reisemedizinern zu einer möglichen Impfung beraten lassen. Das Auswärtige Amt empfiehlt, in Risikogebieten lange Kleidung zu tragen und Mückenschutzmittel zu nutzen. Letzteres sollte nicht nur auf unbedeckte Köperstellen gesprüht werden, sondern entsprechende Produkte auch zum Besprühen der Kleidung genutzt werden. Wichtig ist, diese vor allem am Tag anzuwenden, weil die Mücken tagaktiv sind und nachts, wenn das Licht an ist.

MSD arbeitet bereits intensiv mit Partnern daran, einen Impfstoff gegen Dengue zu entwickeln. „Wir testen unseren Impfstoffkandidaten derzeit in einer Phase-2-Studie – auch in Deutschland“, erklärt Dr. Monika Köhler, Director Klinische Forschung bei MSD. „Die Vorbereitungen für die Phase III Studie laufen bereits.“

Weitere Informationen zum Engagement von MSD gegen das Denguevirus gibt es auf unserer globalen Webseite. Das Robert Koch-Institut beantwortet außerdem die häufigsten Fragen um das Virus auf seiner Webseite.

Ihr Kontakt

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Charlotte Gerling
Sen. Specialist Corporate Communications

+49 89 45 612 093

charlotte.gerling@msd.de