Zwischen Produktionsstätte und Einsatzort des Impfstoffs gegen das Zaire-Ebolavirus liegen tausende Kilometer. Um dennoch mehr darüber zu erfahren, wie es den Menschen bei einem Ebola-Ausbruch geht, luden die MSD Kolleg:innen Petra Isenhuth ein. Sie ist Vorstandsmitglied bei Apotheker ohne Grenzen.
Bereits seit 2017 produziert MSD im niedersächsischen Burgwedel einen Impfstoff gegen das Zaire-Ebolavirus – mehrere tausend Kilometer von dort entfernt, wo die Impfung im Ernstfall zum Einsatz kommt. Obwohl Virus und Erkrankung weit weg sind, wollten die MSD Kolleg:innen in der Produktion wissen: Wie geht es den Menschen in den betroffenen Regionen? In welcher Situation – und in welcher Gefahr – befinden sie sich bei einem Ebola-Ausbruch? Und wie funktioniert die Versorgung der Erkrankten?
All diese Fragen beantwortete Petra Isenhuth, Vorstandsmitglied Apotheker ohne Grenzen [https://www.apotheker-ohne-grenzen.de/], bei einem Vortrag in Burgwedel im Oktober 2023. Mehr als 100 Kolleg:innen aus der Produktion waren live oder virtuell dabei, als die selbständige Apothekerin aus Magdeburg von ihrem Einsatz Anfang 2015 in Liberia erzählte. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) war der Ausbruch in Westafrika zwischen 2014-2016 der bisher größte und tödlichste seit der Entdeckung des Virus 1976.
Petra Isenhuth berichtete von den psychischen und physischen Herausforderungen vor Ort, denn: zum Zeitpunkt ihres Einsatzes gab es noch keinen zugelassenen Impfstoff. Daher konnten Einheimische und Hilfskräfte nicht durch eine Impfung, sondern lediglich durch andere Schutzmaßnahmen wie Kleidung und Desinfektionsmaßnahmen geschützt werden. Sie erklärte auch, welche Möglichkeiten der Patientenversorgung damals zur Verfügung standen. Dabei machte sie deutlich, wie wichtig eine zielgerichtete und gut organisierte Arzneimittelversorgung in Krisengebieten ist. Sonst würden Medikamente auf dem Markt verkauft – unsachgemäß gelagert und angewendet. Und meist bekämen die Menschen nur so viele Medikament, wie sie sich leisten können, nicht wieviel sie benötigen.
Zuletzt sprach Petra Isenhuth auch über die Impfstrategie der WHO. Bei Ebola wird auf die sogenannte „Ringimpfung“ gesetzt. Dabei werden alle Personen geimpft, die engen Kontakt mit Erkrankten hatten, sowie Menschen, die wiederum Kontakt mit jemandem hatten, der oder die Kontakt zu einer erkrankten Person hatte. Diese Strategie wurde im 20. Jahrhundert bereits erfolgreich zur Eindämmung der Pockenepidemien angewandt.
Zusammen gegen das Ebola-Virus
Die Erforschung, Entwicklung und Zulassung des Ebola-Impfstoffs sind das Ergebnis einer weltweiten Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und staatlichen Institutionen. Der Impfstoff wurde ursprünglich von der kanadischen Gesundheitsbehörde entwickelt. MSD war für die weitere Forschung, Entwicklung und Zulassung des Impfstoffs verantwortlich. Auch bei der Verteilung arbeitet MSD global mit Partnern aus dem Gesundheitssektor zusammen, um einen Bestand des Ebola-Impfstoffs nachzuhalten, der eine schnelle Reaktion auf künftige Ausbrüche ermöglicht. Der globale Vorrat des Impfstoffs gegen das Zaire-Ebolavirus wird von der International Coordinating Group on Vaccine Provision (ICG) verwaltet. Jedes Land der Welt kann bei der ICG Impfstoff anfordern, wenn eine unmittelbare Gefahr oder ein entsprechender Bedarf besteht.
Zudem entwickelt MSD derzeit in Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen Forschungsorganisation IVAI einen Impfstoff gegen die Sudan-Variante des Ebola-Virus, gegen die es bisher weder eine zugelassene Therapie noch Impfung gibt. Diese Variante war 2022 verantwortlich für den Ebola-Ausbruch in Uganda. Um den dortigen Ausbruch schnell zu bekämpfen und Menschenleben zu retten, produzierte und spendete MSD bis Ende 2022 50.000 Dosen des Prüfimpfstoffs und stellte sie gemeinsam mit IAVI der WHO zur Verfügung. Die ersten Impfdosen trafen bereits Anfang Dezember 2022 in Uganda ein. Ein großer Erfolg, wie die WHO berichtet: So schnell wie nie zuvor standen Impfungen für die Bevölkerung zur Verfügung.
Weitere Informationen rund um Ebola gibt es auf der Webseite der WHO.
Ihr Kontakt
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Charlotte Gerling
Sen. Specialist Corporate Communications