Gesundheitspolitik

WORLD NTD DAY 2022

30. Januar 2022

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Credits: vfa / B. Brundert

Am 30. Januar war Welttag der vernachlässigten Tropenkrankheiten 2022 (World NTD Day, im Englischen „Neglected Tropical Diseases“). Als NTD werden so genannte „armutsassoziierte Krankheiten“ bezeichnet, die meist in tropischen Ländern auftreten und dort oftmals die ärmsten Teile der Bevölkerung betreffen. Dabei handelt es sich um Infektionskrankheiten, wie Dengue-Fieber, Bilharziose oder Flussblindheit, die etwa durch Bakterien, Viren, Pilze, Würmer oder Schlangenbisse verursacht werden. Ihre Bekämpfung wird vielfach durch schlechte medizinische Versorgung und Infrastruktur sowie durch fehlenden Zugang zu sauberem Trinkwasser oder mangelhafte Ernährung erschwert. Mehr als eine Milliarde Menschen leiden weltweit an diesen Erkrankungen, die Hälfte davon sind Kinder. 

Der World NTD Day ist eine Initiative der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und verfolgt das Ziel, Aufklärung über Vorsorge und Behandlungsmöglichkeiten in den betroffenen Ländern anzubieten und die globale Aufmerksamkeit für diese oftmals wenig beachteten Krankheiten zu erhöhen. Denn wenn NTDs eingedämmt werden können, kann auch Armut leichter bekämpft werden.

MSD engagiert sich seit Jahrzehnten in der Bekämpfung von NTDs. Ein Meilenstein ist das Mectizan Donation Program (MDP), eine öffentlich-private Partnerschaft zwischen MSD, der WHO, der Taskforce for Global Health und der Weltbank. MSD hat versprochen, ein Medikament gegen Flussblindheit so lange kostenlos zur Verfügung zu stellen, bis die Erkrankung ausgerottet ist. Dabei hat MSD sein Engagement auf Lymphatische Filariose ausgeweitet, da beide Erkrankungen in bestimmten Ländern einhergehen. Einige Erfolge gibt es bereits: Für Kolumbien, Mexico, Guatemala und Ecuador wurde die Flussblindheit von der WHO bereits als eliminiert eingestuft, d. h. die Zahl der Fälle ist so niedrig, dass die Krankheit kein Problem der öffentlichen Gesundheitsversorgung mehr darstellt. Ende 2021 hat der Niger als erstes afrikanische Land bekanntgegeben, die Flussblindheit eliminiert zu haben. 2022 muss die WHO diesen Meilenstein noch bestätigen – das erforderliche Dossier dafür ist bereits eingereicht. Seit der Einführung des Mectizan Donation Program im Jahr 1987 hat das MDP jährlich mehr als 340 Millionen Menschen in 32 Ländern erreicht, mit mehr als 3,45 Milliarden Behandlungen. Damit ist es das am längsten laufende, krankheitsspezifische Arzneimittelspendenprogramm und gilt weithin als eine der erfolgreichsten öffentlich-privaten Kooperationen im Gesundheitswesen weltweit.

Hierzulande engagiert sich MSD im deutschen Netzwerk gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten – kurz DNTDs.  – einer Plattform mit verschiedenen Akteuren aus Politik, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und der Wirtschaft, die sich gemeinsam dafür einsetzen, die Situation im Kampf gegen NTDs zu verbessern.

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Jens Machemehl
Manager Gesundheitspolitik

+49 17 27 443 011

jens.machemehl@msd.de

Gesundheitspolitik

2021 – ein Jahr vieler Herausforderungen: Doch gemeinsam kommen wir weiter!

21. Dezember 2021

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Clemens Kuhne

Als um den Jahreswechsel 2019 / 2020 die ersten Meldungen und Berichte über eine neuartige und hochansteckende Lungenkrankheit in China publik wurden, hat kaum jemand überblicken können, welche weitreichenden sozialen und ökonomischen Auswirkungen dieses Virus auf dem gesamten Globus entfalten würde. Mittlerweile – Stand Dezember 2021 – befinden wir uns in Deutschland in der vierten Corona-Welle. Die Lage bleibt angespannt, ein Ende der Pandemie ist nicht absehbar.

Pharma-Unternehmen und deren Forscher:innen kämpfen seit nunmehr fast zwei Jahren gegen Covid-19 und seine Ursache, das Coronavirus SARS-CoV-2.

Sie entwickeln und liefern Impfstoffe, erproben vorhandene Medikamente, entwickeln neue Arzneimittel und unterstützen die Gesundheitssysteme betroffener Länder. Auch kooperieren sie vielfach untereinander – insgesamt eine Mammutaufgabe! Umso beeindruckender sind die schnellen Entwicklungen der Corona-Impfstoffe und der ersten Covid-19-Therapeutika.

Auch wir von MSD engagieren uns seit Beginn der Pandemie an den unterschiedlichsten Stellen: wir beteiligten uns an globalen Impfstoffinitiativen, unterstützten eine Reihe von Forschungsvorhaben und investierten in die Entwicklung antiviraler Wirkstoffe gegen COVID-19. Unsere oral einzunehmende antivirale Monotherapie befindet sich aktuell in der Zulassung bei der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) und soll die Behandlung von Corona-Patient:innen in Zukunft unterstützen. Mit dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) wurde bereits eine Liefervereinbarung abgeschlossen. Neben der Entwicklung unserer Therapie trägt MSD auch durch seine Zusammenarbeit mit Johnson & Johnson (J&J) zur Pandemiebekämpfung bei. So unterstützen wir die Herstellung und Lieferung des J&J-Impfstoffs gegen COVID-19. Diese Kooperation wollen wir auch 2022 fortsetzen.

Es ist wichtig, dass trotz dieser globalen Herausforderung andere Erkrankungen nicht aus dem Blick geraten. Deshalb arbeiten wir weiter u. a. an innovativen Antibiotika, Impfstoffen und onkologischen Therapien. Die Verfügbarkeit und Durchführung von Standardimpfungen – etwa gegen Pneumokokken und HPV – bleiben auch in Pandemiezeiten unabdingbar. So leisten wir einen Beitrag zur Stabilisierung unseres stark geforderten Gesundheitssystems und können dabei helfen, die Versorgung und Therapie von Patient:innen zu sichern. Darauf sind wir stolz.

Politisch war – auch neben Corona – in diesem Jahr eine Menge los.

2021 war geprägt von wahlbedingten Umbrüchen auf Landes- und Bundesebene, der Bildung neuer politischer Konstellationen, von Auf- und Abstiegen von Politiker:innen und Parteien, von kleinen und größeren Skandalen bis hin zum Ende einer ganz besonderen politischen Karriere.

Ein Highlight für uns – und für mich ganz persönlich – der Besuch der scheidenden Kanzlerin Angela Merkel in unserem Werk in Burgwedel, in dem u. a. ein Impfstoff gegen Ebola produziert wird. Ein noch größerer Grund zur Freude: Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat den jüngsten Ausbruch der Virus-Erkrankung im Kongo kürzlich für beendet erklärt. Im Kampf gegen das Auftreten kam dabei erstmalig auch jener Impfstoff zum Einsatz.

Hierzulande war die Bundestagswahl eines der Themen des Jahres und bis zum Schluss blieb es spannend – ein Auf und Ab der Umfragen. Bis zum Sommer galt vielen Beobachter:innen dabei eine Koalition aus Schwarz und Grün als ausgemacht – auch ich hatte das erwartet. Doch diese Prognosen lösten sich spätestens am Wahltag in Luft auf. Die SPD wurde stärkste Kraft. Die Ära Merkel ist nach 16 Jahren zu Ende gegangen und damit auch die Zeit der Union im Kanzleramt. Seit Anfang Dezember 2021 wird Deutschland von einer Ampel-Koalition aus SPD, GRÜNEN und FDP regiert. Ein Novum auf Bundesebene. Die im Koalitionsvertrag aufgenommenen Vorhaben signalisieren einen umfassenden Gestaltungswillen der neuen Regierung um Bundeskanzler Olaf Scholz. Das ist gut, denn die Aufgabenliste ist lang – insbesondere im Gesundheitsbereich. Einige Gesetze und Regularien, die in der letzten Legislaturperiode angestoßen bzw. umgesetzt wurden, bieten eine gute Grundlage, auf der aufgebaut werden kann. Es bleibt viel zu tun.

Der Koalitionsvertrag zeigt eine widersprüchliche Sichtweise der neuen Koalitionäre auf die pharmazeutische Industrie.

Auf der einen Seite wird die Relevanz der Gesundheitswirtschaft für den Standort, die Wertschöpfung und Innovationskraft der Bundesrepublik betont und versucht, über gezielte Impulse eine Förderung dieses Bereichs anzustoßen. Hier lässt sich eine Vielzahl positiver Ansätze benennen, bspw. der verbesserte Zugang zu Gesundheitsdaten für die private Forschung, den Kampf gegen Antibiotikaresistenzen, die Förderung von Prävention und Aufklärung bis hin zu gezielten Verbesserungen für den Produktions- sowie F&E-Standort Deutschland. Konterkariert wird das Ganze jedoch über kritische Reformvorhaben im Bereich der frühen Nutzenbewertung und Preisverhandlung für innovative Arzneimittel – dem sog. AMNOG-Verfahren. Hier strebt die neue Bundesregierung ebenfalls Veränderungen an, die uns Sorgen bereiten. Eine Weiterentwicklung des AMNOG ist grundsätzlich sinnvoll. Wichtig ist aber, dass alle betroffenen Akteure in die Debatte und Umsetzung einbezogen werden, ein konsensorientierter Prozess eingeleitet und keine Schieflage im System etabliert wird. Wenn die Ampel-Koalition Arznei- und Impfstoff-Innovationen sowie Forschung und Entwicklung fördern will, darf sie der Industrie nicht gleichzeitig neue Hürden bauen.

Was kommt gesundheitspolitisch auf uns zu?

In verschiedenen Bereichen des Gesundheitssystem ist es unabdingbar, dass wir in den nächsten vier Jahren Schritte nach vorne machen: So z. B. in der Prävention und der Steigerung der Impfquoten – insbesondere bei Standardimpfungen wie HPV –, in der Förderung von Kinder- und Jugendgesundheit. Auch Fortschritte im Bereich der Antibiotikaforschung und -erstattung sind notwendig sowie die weitere Digitalisierung des Gesundheitswesens – Stichwort e-Rezept, elektronische Patientenakte (ePA) oder digitales Impfmonitoring. Ebenfalls zentral ist die Förderung von Innovationen im Bereich der Krebstherapien. Hier wird auch die Ausgestaltung und Umsetzung des europäischen Krebsplans eine zentrale Rolle spielen.

Die Aufgaben für den neuen Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach sind komplex und vielfältig. Für ihre Bewältigung wünschen wir ihm und dem Team im BMG viel Tatkraft und Erfolg im Sinne der Patient:innen. In diesem Geiste hoffen wir auf eine gute und konstruktive Zusammenarbeit in der kommenden Legislaturperiode.

Deutschland braucht eine verlässliche und gute Gesundheitspolitik in der Krise, aber auch danach.

Daran wollen wir weiterhin gemeinsam arbeiten.

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Clemens Kuhne
Director Gesundheitspolitik und Patientenbelange | Leiter MSD hub berlin

+49 30 700 141 650

clemens.kuhne@msd.de

Gesundheitspolitik

Lehren aus der Pandemie – Muss sich die onkologische Versorgung wandeln?

30. Januar 2022

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Luncheon Nov

Welche Lehren können wir aus der Pandemie für die onkologische Versorgung in Deutschland ziehen, um die nachhaltige Versorgung aller Patient:innen zu gewährleisten? Diese Frage stand im Fokus des MSD Luncheon.

Die Erfahrungen und Erkenntnisse der Anwesenden aus den vergangenen beiden Jahren zeigen deutlich: Covid-19 hat viele Schwachstellen des bestehenden Systems schonungslos offengelegt. Verzögerungen und Rückgänge in der Krebsdiagnostik, eine geringere Anzahl an behandelten Patient:innen, Einschränkungen bei der Nachsorge und nichtärztlicher Betreuung oder die Verschiebung zahlreicher Behandlungen in der Hochphasen des Infektionsgeschehens.

Mit Blick auf die bisherigen Auswirkungen der Pandemie auf die onkologische Versorgungssituation in Deutschland ist laut Prof. Dr. Thomas Seufferlein, Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) und Ärztlicher Direktor für Innere Medizin I an der Uniklinik Ulm, vor allem die Ressourcenallokation im Gesundheitswesen in der Krise an ihre Grenzen gestoßen. Dies habe sich besonders beim Personal bemerkbar gemacht. Der anhaltende Personalnotstand, bedingt durch die anspruchsvollen Arbeitsbedingungen und strikten Quarantäneregeln, hätte vielerorts zu einer Überbelastung geführt und weitere Fachkräfte aus dem Berufsfeld gedrängt. In Zukunft sei es daher unbedingt notwendig, Strategien zur langfristigen Bindung von Pflegepersonal zu entwickeln.

Die stationäre Versorgung in der Onkologie konnte zwar weitestgehend aufrechterhalten werden, doch auch hier habe es zwangsläufig Priorisierungen gegeben, so Herr Prof. Seufferlein. Besonders gravierende Einschnitte seien jedoch in der psychoonkologischen Versorgung und der Krebsnachsorge verzeichnet worden.

Als eine der Ursachen für viele der entstandenen Probleme identifizierte er die zu langsam voranschreitende Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen. Im internationalen Vergleich hinkt Deutschland in diesem Feld deutlich hinterher. Essentielle Informationen, wie z. B. zur Auslastung von Krankenhausbetten, konnten aufgrund fehlender digitaler Erfassung nicht zur Verbesserung der Versorgung genutzt werden. Umso wichtiger ist jetzt, dass digital vernetzte Dashboards und Register, die als Wissensspeicher für die Forschung dienen können und damit einen enormen Beitrag zur Versorgung von Krebspatient:innen leisten, nicht an datenschutzrechtlichen Fragen scheitern.

Kritisch sieht Prof. Seufferlein auch die öffentliche Kommunikation im Rahmen der Pandemie. So sei durch eine sparsame Kommunikationsstrategie Unsicherheit in der Bevölkerung entstanden. Viele Bürger:innen hätten Vorsorgeuntersuchungen und andere wichtige medizinische Leistungen nicht wahrgenommen.

Erfahrungen aus der Krise als Grundlage für Reformen

Dr. med. Johannes Bruns, Generalsekretär der DKG, betonte wie wichtig langfristige und systemische Lösungen für die onkologische Versorgung sind. Eines der großen Probleme im Gesundheitswesen sei die „Halbwertzeit des Vergessen“. Die politische Reaktion auf aktuell steigende Inzidenzen zeige, dass es zu oft versäumt werde, gewonnene Erkenntnisse aus der Versorgung in Systemreformen zu übersetzen.

Auch beim Thema Krebsregister sieht Dr. Bruns Nachbesserungsbedarf. Eine Reihe kleinteiliger Regelungen im Bereich Datenschutz verhindere die effektive Nutzung von Daten und limitiere den Mehrwert für Versorgung und Forschung. So könne bspw. bei häufigen Arzt- oder Therapiewechseln Probleme auftreten, die sich durch eine Datenbank mit allen nötigen Informationen zur individuellen Krankengeschichte vermeiden ließen. Einzellösungen, wie bspw. das DIVI-Intensivregister, das während der Covid-19-Pandemie weiterentwickelt wurde, könnten in den dauerhaften Gebrauch übergehen und als Vorbild für spätere systematische Lösungen gelten.

Erfahrungen aus der Krise als Grundlage für Reformen

Als ein zentrales Thema für die kommende Legislaturperiode sieht auch Frau Kristine Lütke MdB, FDP, und u.a. Geschäftsführerin einer Seniorenbetreuungs- und Pflegeeinrichtung im Nürnberger Land, die Digitalisierung des Gesundheitswesens. Die Einführung moderner, digitaler Konzepte sei schon lange Kernthema ihrer Partei. Aus politischer Sicht müsse der Datenschutz zwar stets mitgedacht werden, jedoch dürfe dieser Innovationen mit Mehrwert für die Versorgung und Forschung nicht ausbremsen.

Die zögerliche, flächendeckende Einführung des Krebsregisters ist aus Sicht der FDP nicht zufriedenstellend. Für eine dauerhafte Verbesserung der Versorgungssituation, fordert MdB Lütke eine verstärkte Forschungsförderung in der personalisierten Medizin und weitere, spezialisierte Krebsforschungszentren.

In der sich anschließenden Diskussion stand die Überwindung der Sektorengrenzen im Mittelpunkt. Es herrschte Einigkeit, dass die Interoperabilität zwischen ambulanten und stationären Systemen auch in der onkologischen Versorgung eine tragende Rolle spiele. Zwar gibt es bereits eine Fülle an erfolgsversprechenden Konzepten; zu oft jedoch scheitern sie an der systematischen Umsetzung.

Zentral für Innovation und Fortschritt im Gesundheitswesen ist und bleibt der Dialog zwischen Wissenschaft, Politik und Industrie. Auch in der neuen Legislaturperiode werden wir bei MSD die Situation der onkologischen Versorgung in Deutschland genau beobachten und uns für ein verlässliches und krisenfestes System einbringen.

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Britta Woldt
Manager*in Gesundheitspolitik

+49 17 28 596 516

britta.woldt@msd.de

Gesundheitspolitik

Impfen gegen Krebs – Das Schwerpunktthema der Nationalen Krebspräventionswoche 2021

13. September 2021

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Pinke Impfteilchen

„Pikst kurz, schützt lang – Mach Dich stark gegen Krebs” ist das Motto der diesjährigen Krebspräventionswoche vom 13. bis 17.September 2021 mit dem Schwerpunktthema Impfen gegen Krebs, insbesondere der HPV Impfung – doch welche Weichen muss die Politik nach der Bundestagswahl stellen um die Chance zu nutzen, die internationalen Ziele der Eliminierung von Gebärmutterhalskrebs und das Zurückdrängen weiterer HPV induzierter Krebsarten zu erreichen?

Die Nationale Krebspräventionswoche ist eine gemeinsame Initiative der Deutschen Krebshilfe, des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG). Die drei Organisationen machen damit auf das große Potenzial der Prävention aufmerksam.

Die internationalen Ziele

Im November 2020 hat die WHO die Eliminierung von Gebärmutterhalskrebs als eines der drängendsten Ziele benannt, eine globale Strategie dazu veröffentlicht und zur Erreichung ein Maßnahmenpaket vorgestellt. Und im Februar 2021 legte die EU Kommission den Europe`s Beating Cancer Plan vor, in dem sie sich auf vier zentrale Aktionsbereiche mit 10 Leitinitiativen und zahlreichen unterstützenden Maßnahmen konzentriert, bei denen die EU den größten Mehrwert erzielen kann. Im Bereich Prävention schlägt sie vor die Impfung von mindestens 90 % der Mädchen und eine deutliche Steigerung der Impfung von Jungen bis 2030 zu erreichen.

Sowohl die WHO als auch die Europäische Kommission haben damit den Kampf gegen bestimmte HPV-assoziierte Krebserkrankungen zu einer gesundheitspolitischen Priorität erhoben und notwendige Maßnahmen sowie klare Ziele für erforderliche Impfquoten festgelegt.

Wo stehen wir in Deutschland?

Im Gegensatz zu den Kleinkindimpfquoten sind die Impfquoten zur Prävention bestimmter HPV-bedingten Erkrankungen auf einem unzureichenden Niveau, denn nur 51,1 % der 18-Jährigen Mädchen und 1,3 % der Jungen waren im Jahr 2018 vollständig gegen HPV geimpft. Bei etwa 19 % wird die begonnene Impfserie nicht abgeschlossen. Das heißt, dass oft die Zweit- und Dritt-Impfungen nicht im Anspruch genommen werden, die für einen vollständigen Impfschutz so wichtig wären.

Zudem gibt es große regionale Unterschiede der Impfquoten. Laut Daten des RKI von 2018 variieren die Impfquoten bei vollständig geimpften 15-jährigen Mädchen innerhalb der Bundesrepublik sehr stark: Sind es in Bayern und Baden-Württemberg gerade einmal ca. 35 %, kommen die neuen Bundesländer auf Werte von um die 60 %. Insgesamt wird über die Regionen hinweg zu wenig geimpft und unzureichend durchgeimpft.

Der leichte Anstieg der HPV Impfquote in Deutschland in den letzten Jahren ist zwar grundsätzlich positiv zu bewerten, wird aber mittelfristig kaum zur Erreichung der Ziel-Impfquoten der WHO und der EU-Kommission ausreichen.

Der Vergleich mit den Zielvorstellungen der WHO und der EU-Kommission sowie den HPV Impfquoten bei 9- bis 14-jährigen Mädchen in anderen Ländern – zum Beispiel Großbritannien und Kanada (über 80 %) sowie Norwegen (über 90 %) – zeigt den enormen Handlungsbedarf.

Zukunft Impfen – Die Prävention durch Impfen voran bringen

Die Entwicklung der letzten Jahre betrachtend stellt sich die Frage, wie in Deutschland eine schlüssige und mittelfristige Strategie zur Erreichung ambitionierter Ziele aussehen sollte. Die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) hat die aktuelle Situation schlechter und sogar zurückgehender Impfungen aufgrund der Pandemiesituation zum Anlass genommen in ihrem Beschluss vom 16.06.21 alle Akteure im Gesundheitswesen aufzufordern, insbesondere die HPV Impfquoten zu verbessern und verweist darin auf die Ziele der EU Kommission im Europe`s Beating Cancer Plan.

Aus den hohen HPV Impfraten anderer Länder, den Zielstellungen der WHO und der EU-Kommission sowie der Beschlussfassung der Gesundheitsministerkonferenz ergeben sich wesentliche Eckpunkte, die zur Erreichung hoher HPV Impfquoten in Deutschland umgesetzt werden sollten:

  • Auf das Thema HPV ausgerichtete und fokussierte, altersgerechte Aufklärungskampagnen zur Steigerung der Akzeptanz
  • Etablierung von Impfen in den Lebenswelten wie z.B. in Schulen ermöglicht einen niedrigschwelligen, zielgerichteten Zugang und kann eine gute Ergänzung zu den bisherigen Impfstrukturen darstellen
  • Nutzung digitaler Möglichkeiten durch den elektronischen Impfpass und verbindliche Einführung von Einladungs- und Recall-Systemen

Letztendlich müssen die verschiedenen Maßnahmen durch weitere flankiert und in einer bundesweiten, länderübergreifenden Gesamtstrategie zusammengeführt werden.

Für eine Verbesserung der Krebsprävention ist es dringend erforderlich, dass eine neue Regierung deutlich aktiver wird und die Weichen für strukturelle Veränderungen in der Impfprävention stellt, um notwendige Steigerungen der HPV-Impfquoten erreichen zu können.

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Frank Treu
Manager Gesundheitspolitik

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Gesundheitspolitik

Lasse ich mich impfen? Warum Impfbereitschaft kontinuierlich gefördert werden sollte

30. Januar 2022

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Kleiner Piks, große Wirkung – Impfungen gehören zu den wichtigsten präventiven Maßnahmen, die der Medizin zur Verfügung stehen, um sich vor Infektionskrankheiten zu schützen. Bedauerlicherweise zeigt sich in Deutschland jedoch eine zunehmende Impfmüdigkeit. Nicht nur was neuartige Impfstoffe betrifft – wie aktuell jene gegen COVID-19 – sondern auch bei bereits über viele Jahre etablierten Vakzinen. Die neue Bundesregierung wird sich dieses Themas stärker annehmen und gezieltere kommunikative Maßnahmen setzen müssen.

Schutzimpfungen sind eine erfolgreiche und bewährte Maßnahme zur Kontrolle von schwerwiegenden Infektionskrankheiten und seit Jahrzehnten zentraler Baustein zum Erhalt der öffentlichen Gesundheit. Sie bieten großen Schutz, für verhältnismäßig wenig Aufwand. Ihr Wert für den allgemeinen gesellschaftlichen Gesundheitszustand wird aktuell sehr eindrücklich durch die Erfahrungen in der Corona-Pandemie unterstrichen. Für den Erhalt der öffentlichen Gesundheit und zur Förderung von Prävention ist es jetzt dringend notwendig, diesen Wert noch stärker in den öffentlichen Fokus zu rücken.  

Es mag paradox erscheinen, aber in vielen Ländern sehen wir aktuell, trotz öffentlicher und medialer Präsenz des Themas Impfen, eine zunehmende Impfmüdigkeit unter Bürger:innen. Der Begriff Impfmüdigkeit (vaccine hesitancy) bezeichnet laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Phänomen, dass Menschen Impfungen verzögert (oder gar nicht) durchführen lassen, obwohl ausreichend Zugänge und Impfangebote vorhanden sind. Die ausschlaggebenden Gründe für Impfmüdigkeit sind individuell, komplex und kontextspezifisch. Die Auswirkungen sind jedoch weitreichend: Impfmüdigkeit droht – bei ausbleibenden Gegenmaßnahmen – den hart erarbeiteten Fortschritt, der über die letzten Jahrzehnte im Kampf gegen viele Infektionskrankheiten erreicht wurde, schrittweise zu verlieren.

Die Weltgesundheitsorganisation setzte schon 2019 ein starkes Zeichen: Impfmüdigkeit gehört zu den zehn größten Bedrohungen für die globale Gesundheit überhaupt.

Auch in Deutschland ist Impfmüdigkeit statistisch nachweisbar. Impfquoten stagnieren (bzw. sinken) hierzulande für einige Krankheiten seit Jahren. So ist, laut dem Verband der forschenden Arzneimittelhersteller (vfa), unter Erwachsenen nur etwa jeder zweite gegen Tetanus oder Diphterie geschützt. Ebenfalls wenig zufriedenstellend sind die Zahlen bei Grippe-, Pneumokokken-, Gürtelrose- oder HPV-Impfungen.

Die Corona-Pandemie versetzte dem deutschen Impfwesen einen zusätzlichen Dämpfer. Laut Auswertungen des „Covid-19 Snapshot Monitoring“ (COSMO) des Robert-Koch Instituts (RKI), führte sie nachweislich zu einem Rückgang von allgemeinen Schutzimpfungen in der Bevölkerung. Viele wichtige Standard-Impfungen wurden aufgrund der Pandemie aufgeschoben oder gar abgesagt. So zeigen die Zahlen, dass beispielsweise in den ersten sechs Wochen der Pandemie nur rund die Hälfte der geplanten Routineimpfungen durchgeführt wurden.

Impfmüdigkeit stärker bekämpfen – Impfraten erhöhen

Die Zahlen verdeutlichen: Impfbereitschaft muss immer wieder aufs Neue erarbeitet und kontinuierlich gefördert werden. Bleiben Schutzimpfungen aus, führt dies zu Immunisierungslücken, die wiederum die Weiterverbreitung gefährlicher pathogener Erreger in der Gesellschaft begünstigen. Das Risiko eines Ausbruchs von Krankheiten steigt, gegen die es einen verlässlichen Impfschutz geben würde. Es ist daher wichtig, dass die Potentiale, die Schutzimpfungen für den Einzelnen und für die Gesellschaft bieten, nachhaltiger genutzt werden. Das sollte auch auf der Agenda einer neuen Bundesregierung stehen.   

Dafür braucht es – unter Einbeziehung aller relevanten Akteure – ein noch stärkeres Werben für Schutzimpfungen und einer Steigerung der Risikowahrnehmung in der Bevölkerung gegenüber impfpräventablen Krankheiten. Zudem gilt es, Impfhindernisse weiter abzubauen und eine effizientere und zielgruppenspezifische Aufklärungsarbeit zu entwickeln. Bestehende Strukturen müssen besser genutzt werden, denn hier besteht an vielen Stellen erheblicher Optimierungsbedarf. Beispielsweise sollten nachgelagerte Behörden (wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) ihre gesetzlich zugewiesene Rolle im Bereich Aufklärung in der kommenden Legislatur deutlich besser ausfüllen. Es bedarf zielgerichteter öffentlichkeitswirksamer Kampagnen und Aufklärungsarbeit dieser Institutionen. Dergestalt können die Vorteile von (Standard-) Impfungen fortlaufend und niederschwellig erläutert, Falschinformationen widerlegt und Fragen beantwortet oder Bedenken zur Wirkung oder Sicherheit von bestimmten Schutzimpfungen ausgeräumt werden.

Der Wert von Wissenschaft und Forschung für den Einzelnen und für die Gesellschaft als Ganzes braucht jetzt nachhaltige Impulse. Schutzimpfungen gelten als eine der großen Erfolgsgeschichten jener medizinischen Forschung. Es ist Zeit, stärker für sie zu werben. Eine neue Bundesregierung kann hier deutliche Zeichen setzen.

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Sondieren, Koalieren, Regieren – Was erwartet uns nach der Wahl?

06. Oktober 2021

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Das MSD hub Berlin Team

Die Wählerinnen und Wähler haben bei der Bundestagswahl 2021 entschieden! Demnach wird die Große Koalition mit großer Wahrscheinlichkeit durch ein neues Drei-Parteien-Bündnis abgelöst. Das hat es auf Bundesebene so bisher noch nicht gegeben. Beim Political Afterglow „Sondieren, koalieren, regieren – Was erwartet uns nach der Wahl?“ im MSD hub berlin wurden Spekulationen angestellt, um welche drei Parteien es sich am Ende handeln wird und welche Auswirkungen das auf die deutsche Politiklandschaft hat.

Der Politikwissenschaftler und Parteienforscher Prof. Dr. Uwe Jun von der Universität Trier, führender Experte für die Themen politische Kommunikation und Koalitionsforschung, eröffnete den Abend mit einem Vortrag und beantwortet viele Fragen, wie z.B.: Was sind die entscheidenden Themen der Sondierungsgespräche? Wie lange werden die Koalitionsverhandlungen dauern? Und wie handlungsfähig kann eine Regierung aus drei Parteien sein?

In einer sich anschließenden FAQ-Runde beantwortete er weitere Fragen aus einem wissbegierigen Publikum.

Veranstaltungssaal mit Leuten

Ergebnisse der Bundestagswahl 2021 – eine Interpretation!

Bevor sich Professor Jun den aktuellen (Vor-)Sondierungsgesprächen und anstehenden Koalitionsverhandlungen widmete, ordnete er den diesjährigen Wahlkampf ein. Grundsätzlich, so Jun, werde das Wahlverhalten durch drei Hauptfaktoren beeinflusst. Traditionell sei die Parteiidentifikation der Wählerinnen und Wähler ausschlaggebend gewesen, doch in den vergangenen Jahren habe die Themen- und vor allem die Kandidatenorientierung an Bedeutung gewonnen. Im Umkehrschluss beobachtet der renommierte Parteienforscher eine zunehmende politische Wettbewerbsintensität sowie eine ansteigende Polarisierung der Wählerschaft. Insgesamt seien Wählerinnen und Wähler „situativer, ungebundener und unkalkulierbarer geworden“.

Vor allem die steigende Kandidatenorientierung habe bei dieser Bundestagswahl am Ende den entscheidenden Ausschlag gegeben. Besonders der Kanzlerkandidat der SPD, Olaf Scholz, habe durch eine souveräne Inszenierung und die Demonstration innerparteilicher Geschlossenheit von den Fehlern der Konkurrenz profitieren können.

Koalitionsentscheidung – wer kann mit wem?

Laut Jun stellen die aktuellen Sondierungsgespräche in der historischen Betrachtung eine Neuheit dar. Verhandlungen zwischen drei Parteien bringen zwar neue Komplikationen mit sich, gleichzeitig bieten sie allerdings auch neue Chancen.

Unabhängig von der Parteizugehörigkeit des neuen Kanzlers traf Professor Jun zwei Vorhersagen für die kommende Legislaturperiode. Erstens komme auf den nächsten Kanzler eine wichtige Rolle als Vermittler zu. In einer Regierung aus drei Parteien sei es die Aufgabe des zukünftigen Kanzlers als Moderator zwischen den beiden Junior-Koalitionspartnern aufzutreten und diese nicht gegeneinander auszuspielen. Am Beispiel der jüngst wiedergewählten Ampel-Koalition in Rheinland-Pfalz verdeutlichte Jun, dass eine derartige Konstellation durchaus erfolgreich zusammenarbeiten könne.

Zweitens würden die inhaltlichen Differenzen zwischen Grünen und FDP tiefgreifende Veränderungen in einigen Politikfeldern grundsätzlich ausschließen. Trotzdem sieht Jun besonders in den Bereichen Digitalisierung, Bildung und Klimaschutz Chancen für erfolgreiche grün-gelbe Kooperationen zur „Modernisierung“ des Landes. Allgemein sei die Zusammenarbeit von FDP und Grünen eine besonders ungewöhnliche Konstellation, da die Parteien ideologisch weit voneinander entfernt liegen und sich auf den ersten Blick wenige inhaltliche Schnittmengen ergeben.

Im Nachgang des Vortrags diskutierten Referent und Gäste über mögliche Personalentscheidungen und die Aufteilung von Ministerien unter einer neuen Regierung. Im Mittelpunkt stand dabei das Bundesministerium für Gesundheit, welches laut Jun vermutlich an die Grünen oder die SPD gehen könnte.

Wir bedanken uns bei Herrn Professor Jun und unseren Gästen für den spannenden Austausch in freundlicher Atmosphäre und warten gespannt auf den Ausgang der Verhandlungen!

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Clemens Kuhne
Director Gesundheitspolitik und Patientenbelange | Leiter MSD hub berlin

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Gesundheitspolitik

MSD Afterglow: Baerbock, Scholz oder Laschet – Wer erreicht die Wähler:innen?

30. Januar 2022

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Mann mit Mikrofon in der Hand

Negativkampagnen, Zurückhaltung des Spitzenpersonals und die große Bedeutung der frühen Briefwahl – der Bundestagswahlkampf 2021 ist erkennbar anders. Der nahende Abschied von Bundeskanzlerin Angela Merkel hinterlässt ein politisches Vakuum und momentan lässt sich nicht vorhersagen, wer die nächste Legislaturperiode prägen wird. Gleichzeitig sorgt die Pandemie dafür, dass der Wahlkampf digitaler denn je geführt wird und durch vermehrte Briefwahl der Wahltag selbst nicht alleiniger Höhepunkt der Kampagnenführung sein kann. Daher ist es überraschend, dass die Auseinandersetzung um die weitere politische Richtung des Landes eher schleppend anläuft. Statt inhaltlicher Diskussionen standen in den letzten Wochen die Kandidat:innen als Personen im Fokus der Öffentlichkeit. Thematisch fehlt es vielfach an Zuspitzung – doch wie viel Kalkül der Parteien steckt dahinter? Wie unterscheidet sich der diesjährige Wahlkampf in Sachen Kommunikation von vorherigen und welchen Einfluss haben soziale Medien auf den Verlauf des Wahlkampfes?

Diese und weitere Fragen diskutierten wir mit Martin Fuchs, Blogger und Experte für digitale politische Kommunikation sowie mit unseren Gästen bei dem Political Afterglow „Baerbock, Scholz oder Laschet – Wer erreicht die Wähler:innen?“.
Zu unserer großen Freude war dies – zum ersten Mal seit über einem Jahr – wieder vor Ort am MSD hub berlin möglich.

Martin Fuchs trug zur spannenden Diskussion durch sein Fachwissen aus langjähriger Erfahrung in der Projekt- und Kampagnenberatung sowie der Begleitung alltäglicher Kommunikationsroutinen politischer Akteure bei. Bekannt ist der Kolumnist zahlreicher Medien für das virtuelle Panoptikum der #wahlplakatefromhell, das unter seinem Twitter-Handle @wahl_beobachter und im Blog www.hamburger-wahlbeobachter.de besichtigt werden kann. Gerade im Spezialgebiet der digitalen Kommunikation über jegliche Onlinekanäle konnten wir und die Gäste des Abends interessante Denkanstöße mitnehmen.

Der Wahlkampf wird unberechenbarer und digitaler

In seinem Impulsvortrag stellte der Wahlhamburger mehrere Thesen zur Einordnung des aktuellen Wahlkampfes auf. So habe sich vor allem durch die Digitalisierung ein politischer Kulturwandel eingestellt. Kleinere Fehltritte der Kandidat:innen, welche früher in der Lokalpresse untergegangen wären, würden sich heute über soziale Netzwerke binnen Minuten zu PR-Skandalen auf nationaler Ebene ausweiten. Ein wichtiger Faktor in diesem Zusammenhang sei, dass die herkömmlichen Medien ihre Rolle als „Gatekeeper“ verloren hätten und jeder der „82 Millionen politischen Redakteure in Deutschland“ seine Meinung online veröffentlichen könne. Dies schaffe für Wahlkampfteams zunehmend stärkere Anreize, einerseits die eigenen Kandidat:innen nicht durch vermeintlich unkontrollierte Veranstaltungsteilnahmen zu exponieren, sich andererseits selbst in spontanen Negativkampagnen im Internet zu engagieren. Sachthemen treten gleichzeitig in den Hintergrund.

Fuchs beobachtet aber als Gegentrend einen verstärkten Fokus auf den analogen Wahlkampf an Haustür und Busbahnhof. Durch die zunehmende Zersplitterung von digitalen Informationsplattformen werden altbekannte Wahlkampftechniken wie das Plakat vor dem örtlichen Supermarkt wieder verstärkt genutzt. Grundsätzlich solle man sich jedoch von dem Gedanken verabschieden, dass es einen analogen und einen digitalen Wahlkampf gebe. Genau wie beim Rest des öffentlichen Lebens hätten sich auch beim Wahlkampf digitale und analoge Entwicklungen längst unwiderruflich vermischt.

Wahlkampf auf Social Media – zunehmend professionell, aber zu selten inhaltlich

Im anschließenden gemeinsamen Austausch ergab sich eine spannende Diskussion über die Professionalisierung der aktuellen Social Media Kampagnen der großen Parteien. Laut Martin Fuchs werden die Digitalkampagnen auf Bundesebene mittlerweile sowohl mit großen Etats, als auch eigenen reichweitenstarken ehrenamtlichen Multiplikatoren geführt. Anders sehe es jedoch auf Landes- und Kommunalebene aus. Der Blogger und Experte für politische Kommunikation geht davon aus, dass es noch einige Jahre dauern wird, bis alle Landesverbände den Mehrwert eines professionellen digitalen Auftritts verinnerlicht haben werden.

Dabei hob Fuchs Aminata Touré, Lars Petersdotter (beide Grüne in Schleswig-Holstein) und Timo Wölken (Europaabgeordneter der SPD) als positive Beispiele hervor, die durch qualitativ hochwertige und sachbezogene Inhalte auf ihren Social-Media-Kanälen erfolgreich hervorstechen würden. Neben der wichtigen Arbeit dieser jungen Abgeordneten würde Fuchs sich für die politische Kultur in Deutschland wünschen, dass sich Lob für den politischen Gegner etabliert. Der stärkere Fokus auf politische Gemeinsamkeiten im digitalen Austausch würde der Demokratie im Ganzen gut tun.

Mit vertieftem Hintergrundwissen und einem besonderen Auge für die digitalen Komponenten dieses Wahlkampfes schauen wir gespannt auf die kommenden Wochen und bedanken uns bei allen Anwesenden herzlich für den interessanten Austausch.

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Clemens Kuhne
Director Gesundheitspolitik und Patientenbelange | Leiter MSD hub berlin

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Gesundheitspolitik

Keime kennen keine Grenzen – Wie lässt sich die Versorgung mit innovativen Antibiotika in Zukunft sicherstellen?

30. Januar 2022

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Mehrere Petrischalen

Kurz vor der politischen Sommerpause fand das mittlerweile zweite digitale MSD Luncheon statt. Gemeinsam mit unseren Gästen und Referentinnen diskutierten wir, wie die Forschung und Entwicklung von innovativen Antibiotika zur Eindämmung antimikrobieller Resistenzen gefördert werden kann. Denn nicht erst die kürzlich veröffentlichte gemeinsame Absichtserklärung der Finanz- und Gesundheitsminister:innen der G7-Staaten zur globalen Erforschung und Bekämpfung antimikrobieller Resistenzen hat verdeutlicht, dass in diesem Bereich dringender politischer Handlungsbedarf besteht. Allein in Deutschland sterben laut Zahlen des RKI jedes Jahr rund 2.400 Menschen an den Folgen von Infektionen mit multiresistenten Erregern. Wir wollten also wissen, welcher politischen Weichenstellungen es bedarf, um eine weitere Ausbreitung von antimikrobiellen Resistenzen zu vermeiden.

Konsequent und entschlossen gegen die schleichende Pandemie

Im Rahmen des ersten Impulsbeitrags erklärte Ines Perea, Leiterin des Referats 615 One Health und Antimikrobielle Resistenzen im Bundesministerium für Gesundheit (BMG), dass das Thema antimikrobieller Resistenzen seit mehreren Jahren ein Schwerpunktthema der Bundesregierung sei. Die Einführung der Facharztausbildung für Infektiologie und die Stärkung der Infektionsprävention, z.B. durch die Initiative „Saubere Hände“, hätten das Thema auf eine neue Ebene gehoben und den Stellenwert des Themas für die Bundesregierung unterstrichen. Darüber hinaus hätten die Ausweitung der Meldepflichten für multiresistente Keime sowie der enge Austausch mit der Ärzteschaft bereits zu einem Verschreibungsrückgang von Antibiotika geführt. Dies sei ein erster Schritt in die richtige Richtung, dennoch müsse das gemeinschaftliche Engagement stringent ausgebaut werden. Daher sei die ambitionierte Entwicklung und konsequente Umsetzung der DART 2030 eine oberste Priorität für das BMG. Außerdem müsse die Erstattungsfähigkeit einzelner Antibiotika auf weitere Indikationen ausgeweitet werden und Antibiotic Stewardship, also der rationale und verantwortungsbewusste Umgang mit Antibiotika – sowohl stationär als auch ambulant –, systematisch gefördert werden.

Im Anschluss betonte Prof. Dr. Tanja Schneider, stellvertretende Koordinatorin Neue Antibiotika am Deutschen Zentrum für Infektionsforschung e.V. (DZIF), die Wichtigkeit von Antibiotika für die moderne Medizin. In Anlehnung an Paul Ehrlich betonte Prof. Schneider die enorme Kraft der „Wunderkugel“ und verwies darauf, dass Antibiotika die Lebenserwartung in westlichen Industrieländern über das letzte Jahrhundert um 10 Jahre gesteigert hätten. Der aktuelle Notstand in der Antibiotikaforschung könnte daher zu drastischen Einschränkungen der Therapiemaßnahmen und einer Krise in der globalen Gesundheitsversorgung führen. Der Hauptgrund für den Mangel an neuen Wirkstoffgruppen in diesem Feld ließe sich laut Prof. Schneider auf die Besonderheiten von Antibiotika zurückzuführen. Denn die Entwicklung von resistenzbrechenden Antibiotikaklassen ist deutlich komplexer als die Entwicklung anderer Therapeutika. Bis ein Antibiotikum zur Marktreife gebracht ist, sind mittlerweile bis zu 1,5 Milliarden Euro notwendig. Die Erfolgsrate beträgt dabei nur 1%. Viele forschende Pharmaunternehmen haben sich aufgrund der ökonomischen Risiken vollständig aus der Antibiotika-Forschung zurückgezogen. Neben der Stärkung der Grundlagenforschung und des wissenschaftlichen Nachwuchses sei daher eine Anpassung der Vergütungsstruktur unausweichlich.

Handeln, bevor es zu spät ist

Als ein erhebliches Risiko für die moderne Medizin schätzte auch Dr. med. Béatrice Grabein, leitende Ärztin der Stabstelle Klinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene am LMU Klinikum, die Ausbreitung von antimikrobiellen Resistenzen ein. Eine unkontrollierte Verbreitung der Erreger würde die Erfolge in der Onkologie, der Intensivmedizin und vieler weiterer Bereiche ernsthaft gefährden. Dr. Grabein sprach sich daher dafür aus, dass das Zulassungsportfolio innovativer Antibiotika gezielt erweitert wird, um zu vermeiden, dass die Potenziale bestehender Wirkstoffe ungenutzt bleiben. In diesem Zusammenhang müsste auch der rechtliche Rahmen dafür geschaffen werden, dass Kliniken Zugriff auf Studien haben, die auf Real-World-Data basieren, und Risikopatient:innen so schneller Zugang zu innovativen Wirkstoffen erhalten. Das Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) sei zwar ein Schritt in die richtige Richtung gewesen, jedoch müsse auch die Refinanzierung im Rahmen der Fallpauschalen angepasst und Fehlanreize abgebaut werden. Aktuell würde zu oft aus ökonomischen Gründen auf ältere Antibiotika zurückgegriffen. Dr. Grabein sprach sich deshalb dafür aus, dass das Vergütungssystem im Krankenhaus an die besonderen Anforderungen von selten einzusetzenden Reserveantibiotika angepasst werden muss. Denn ist der Einsatz eines innovativen Reserveantibiotikums medizinisch geboten, darf er nicht durch eine finanzielle Unterdeckung aufgrund zu niedriger Fallpauschalen erschwert oder gar verhindert werden. 
In einem Punkt waren sich alle Referentinnen einig. Multiresistente Erreger stellen bereits jetzt eine sich schleichend ausbreitende, stumme Multipandemie dar. Anders als bei COVID-19 geht es nicht um einen Virus, sondern um eine Vielzahl von Pathogenen, die eine Bedrohung für die globale medizinische Versorgung darstellen. Den Absichtserklärungen der nationalen und internationalen Politik müssen daher unbedingt handfeste Maßnahmen zur Förderung der Grundlagenforschung und Nutzung innovativer Antibiotika folgen. In diesem Zusammenhang müsse der One-Health-Ansatz konsequent verfolgt und ressortübergreifende Lösungen entwickelt werden. Denn Keime kennen keine Grenzen und können sich schnell zwischen Mensch, Tier und Umwelt verbreiten. Daher sei eine enge Zusammenarbeit der Ministerien für Gesundheit, Landwirtschaft und Forschung in diesem Bereich von zentraler Bedeutung.

Wir bei MSD werden auf jeden Fall unsere Forschung in diesem Feld fortführen und setzen dabei auf den Dialog und die Zusammenarbeit mit unseren Partner:innen in Wissenschaft, Politik und Industrie. Denn die Diskussion im Rahmen des digitalen MSD Luncheons hat gezeigt, dass die Eindämmung von antimikrobiellen Resistenzen nur gelingen kann, wenn alle Beteiligten vollen Einsatz zeigen.

Ihr Kontakt

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Franziska Müller
Manager*in Gesundheitspolitik

+49 30 700 141 679

franziska.mueller@msd.de

Gesundheitspolitik

Niedrige Impfquoten aufgrund mangelnder Umsetzung – eine vermeidbare Gefahr für die Gesellschaft

30. Januar 2022

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Impfsticker wird in einen Impfpass geklebt

Wir leisten uns in Deutschland in vielen Bereichen zu niedrige Impfquoten. Und das, obwohl Impfungen zu den wirksamsten, kosteneffizientesten und wichtigsten präventiven Maßnahmen zum Schutz vor Infektionskrankheiten gehören und der Wert allgemein anerkannt ist.

Die COVID-19 Pandemie zeigt mit dem Brennglas auf, wie wichtig Impfungen für den gesundheitlichen Schutz jedes Einzelnen und der Gemeinschaft sind und welche wirtschaftlichen Folgen durch Infektionskrankheiten entstehen können. Impfungen bieten großen Schutz, für wenig Aufwand und zu überschaubaren Kosten für die Gesundheitssysteme. Bekannt ist, dass der Wert von Impfungen die Kosten um ein Vielfaches übertrifft und das nicht nur in Entwicklungs- und Schwellenländern, sondern auch in Industrieländern. 2,4 Milliarden Euro gab die deutsche gesetzliche Krankenversicherung 2019 für Schutzimpfungen aus. Das sind gerade einmal 0,8 Prozent der Gesamtausgaben und im internationalen Vergleich geringe Investitionen in die Zukunft. Nutzen und Wert von Impfungen für das Gesundheitssystem sind allgemein anerkannt und sollten sich in entsprechenden Impfquoten widerspiegeln. Die Politik ist hier weiterhin gefordert entsprechende Veränderungen im System voranzubringen.

Niedrige Impfquoten – trotz umfangreicher Impfempfehlungen

Deutschland hat einen umfassenden Kalender allgemein von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlener Impfungen, vom Säuglings- bis in das Erwachsenenalter sowie für Risikogruppen. Und die Kosten dieser Impfungen werden von den Krankenkassen getragen. Das sind grundsätzlich gute Voraussetzungen für hohe Impfquoten. Trotzdem hat der Gesundheitsminister angesichts des seit vielen Jahren nicht erreichten Masern-Impfziels mit dem Masernschutzgesetz die Notbremse gezogen. Eine drastische und sehr kontrovers diskutierte Maßnahme, die letztendlich in ihrer Konsequenz von der Mehrheit des Deutschen Bundestages mitgetragen wurde!

Bei vielen, seit langem etablierten Vakzinen gelingt es in Deutschland seit Jahren nicht, die Impfraten deutlich zu erhöhen oder die im Nationalen Impfplan verankerten Ziele zu erreichen. Zwei Beispiele:

  • Die Standard Pneumokokken-Impfung für gesunde Erwachsene wird seit mehr als zwei Jahrzehnten (!) von der STIKO empfohlen. Laut RKI lag die Impfquote 2020 im Bundesdurchschnitt bei 18,5 Prozent.
  • 2019 lag Deutschland laut einer WHO/UNICEF-Auswertung bei den HPV-Impfquoten von Mädchen im Vergleich der Industriestaaten lediglich im unteren Drittel. Wir vergeben damit eine wichtige Chance die Ziele der WHO und der EU-Kommission, die Rettung von Menschenleben durch eine nachhaltige Krebsprävention, zu erreichen.

Ein Problem der Umsetzung

Die Auswertungen des Robert Koch-Institut (RKI) zu den nationalen Impfquoten und der Blick in andere Länder mit hohen Impfquoten machen deutlich, dass wir ein Problem in der langfristigen und verbindlichen Umsetzung der Impfempfehlungen haben. Es fehlt hierzulande weitestgehend die Festlegung nationaler Impfziele für die von der STIKO empfohlenen Impfungen und die darauf ausgerichtete Etablierung zielgerichteter Konzepte und Maßnahmen. Die erfolgreichen Erfahrungen anderer Länder zeigen, dass ein niedrigschwelliger Zugang durch den Ausbau des Impfens in den Lebenswelten wesentlich zum Schließen von Impflücken beiträgt. Der öffentliche Gesundheitsdienst und die Arbeits- und Betriebsmedizin können eine sinnvolle Ergänzung zu den bisherigen Impfstrukturen darstellen, müssen aber wesentlich stärker agieren können. Der Nutzen digitaler Strukturen und der Erfolg des elektronischen Impfpasses hängt wesentlich davon ab, ob eine schnelle Übertragung der bisher erfolgten Impfungen sichergestellt wird und die Einführung von Einladungs- und Recall-Systemen obligatorisch wird. Hier bedarf es weiterer gesetzgeberischer Klärung. Letztendlich macht die Pandemie auch deutlich, dass für die Akzeptanz von Impfungen breite Aufklärung und kontinuierliche neutrale Informationen notwendig ist. Entsprechende Kampagnen müssen dafür auf die Themen ausgerichtet, altersgerecht und zielgruppenspezifisch sein.

Sind wir auf dem Weg?

Politische Entscheidungsträgerinnen und -träger können eine wichtige Rolle beim Aufbau widerstandsfähiger Impfsysteme spielen, die Risiken antizipieren und managen können. Resiliente Impfprogramme sind solche, die größeren Schocks und Störungen widerstehen, sich schnell an veränderte Umstände anpassen und eine hohe Impfakzeptanz über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten können. Der Aufbau widerstandsfähigerer und nachhaltigerer Programme ist der Schlüssel bei der Vorbeugung, Bewältigung und Erholung von Krisen. Impfungen sind zu Recht eine der wichtigsten Säulen beim Erhalt der öffentlichen Gesundheit.

Einerseits hat die Gesetzgebung der letzten Jahre einige Grundsteine für Verbesserungen im Impfsystem gelegt. Diese müssen nun konsequent weiterentwickelt und wesentlich verbindlicher ausgestaltet werden, damit sie zur Steigerung der Impfraten beitragen können. Andererseits fehlen in den bisher veröffentlichten Entwürfen der Partei-Programme zur Bundestagswahl überwiegend konkrete Ansätze, die die dringend notwendige Verbesserung des Infektionsschutzes durch Prävention und Impfen deutlich machen – und das trotz der einschneidenden Erfahrungen und Erkenntnisse durch die COVID-19 Pandemie.

Das Interesse der Öffentlichkeit an dem Thema Impfen war noch nie so hoch wie derzeit. Jetzt gilt es diese Aufmerksamkeit für die lange überfällige Steigerungen der Impfraten zu nutzen. Zur Stärkung des Impfsystems und zum Aufbau resilienter Strukturen brauchen wir aber dringend weitergehende, gesundheitspolitische Weichenstellungen.

Ihr Kontakt

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Frank Treu
Manager Gesundheitspolitik

+49 15 209 280 461

frank.treu@msd.de