Credits: vfa / B. Brundert
Am 30. Januar war Welttag der vernachlässigten Tropenkrankheiten 2022 (World NTD Day, im Englischen „Neglected Tropical Diseases“). Als NTD werden so genannte „armutsassoziierte Krankheiten“ bezeichnet, die meist in tropischen Ländern auftreten und dort oftmals die ärmsten Teile der Bevölkerung betreffen. Dabei handelt es sich um Infektionskrankheiten, wie Dengue-Fieber, Bilharziose oder Flussblindheit, die etwa durch Bakterien, Viren, Pilze, Würmer oder Schlangenbisse verursacht werden. Ihre Bekämpfung wird vielfach durch schlechte medizinische Versorgung und Infrastruktur sowie durch fehlenden Zugang zu sauberem Trinkwasser oder mangelhafte Ernährung erschwert. Mehr als eine Milliarde Menschen leiden weltweit an diesen Erkrankungen, die Hälfte davon sind Kinder.
Der World NTD Day ist eine Initiative der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und verfolgt das Ziel, Aufklärung über Vorsorge und Behandlungsmöglichkeiten in den betroffenen Ländern anzubieten und die globale Aufmerksamkeit für diese oftmals wenig beachteten Krankheiten zu erhöhen. Denn wenn NTDs eingedämmt werden können, kann auch Armut leichter bekämpft werden.
MSD engagiert sich seit Jahrzehnten in der Bekämpfung von NTDs. Ein Meilenstein ist das Mectizan Donation Program (MDP), eine öffentlich-private Partnerschaft zwischen MSD, der WHO, der Taskforce for Global Health und der Weltbank. MSD hat versprochen, ein Medikament gegen Flussblindheit so lange kostenlos zur Verfügung zu stellen, bis die Erkrankung ausgerottet ist. Dabei hat MSD sein Engagement auf Lymphatische Filariose ausgeweitet, da beide Erkrankungen in bestimmten Ländern einhergehen. Einige Erfolge gibt es bereits: Für Kolumbien, Mexico, Guatemala und Ecuador wurde die Flussblindheit von der WHO bereits als eliminiert eingestuft, d. h. die Zahl der Fälle ist so niedrig, dass die Krankheit kein Problem der öffentlichen Gesundheitsversorgung mehr darstellt. Ende 2021 hat der Niger als erstes afrikanische Land bekanntgegeben, die Flussblindheit eliminiert zu haben. 2022 muss die WHO diesen Meilenstein noch bestätigen – das erforderliche Dossier dafür ist bereits eingereicht. Seit der Einführung des Mectizan Donation Program im Jahr 1987 hat das MDP jährlich mehr als 340 Millionen Menschen in 32 Ländern erreicht, mit mehr als 3,45 Milliarden Behandlungen. Damit ist es das am längsten laufende, krankheitsspezifische Arzneimittelspendenprogramm und gilt weithin als eine der erfolgreichsten öffentlich-privaten Kooperationen im Gesundheitswesen weltweit.
Hierzulande engagiert sich MSD im deutschen Netzwerk gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten – kurz DNTDs. – einer Plattform mit verschiedenen Akteuren aus Politik, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und der Wirtschaft, die sich gemeinsam dafür einsetzen, die Situation im Kampf gegen NTDs zu verbessern.
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