Gesundheitspolitik

Mit niedrigschwelligen Maßnahmen die HPV-Impfprävention stärken!

27. Februar 2024

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Mutter Kind am Klavier

„One less worry“ ist das Motto des diesjährigen internationalen HPV-Awareness-Day, der am 4. März stattfindet. Humane Papillomviren (kurz HPV) können bestimmte Krebserkrankungen auslösen, daher soll dieser Tag das Bewusstsein für HPV schärfen. Denn die gute Nachricht: durch eine konsequente Umsetzung von Vorsorgemaßnahmen und Präventionsprogrammen kann die HPV-Impfung einen wichtigen Beitrag bei der Bekämpfung bestimmter HPV-bedingter Krebserkrankung leisten.

Sensibilisierung ist wichtig, denn noch sind hierzulande zu wenige Menschen gegen das HP-Virus geimpft: RKI-Daten zeigen, dass die Impfquote vollständig geimpfter 15-jähriger Mädchen 2020 bei 51 % und der Jungs bei nur 17 % lag. Damit kommt Deutschland im europäischen Vergleich bei den Mädchen lediglich auf Platz 19 von 29 Ländern.

Die Europäische Kommission hat 2021 ihren „Europe‘s Beating Cancer Plan“ vorgestellt und erst kürzlich einen Vorschlag des Europäischen Rates zu vermeidbaren Krebsarten durch Impfungen veröffentlicht. Ein wichtiges Ziel des Plans zur Eliminierung von Gebärmutterhalskrebs sowie der Bekämpfung weiterer, bestimmter HPV-bedingter Krebserkrankungen ist es eine Impfquote von 90 % bei den 15-jährigen Mädchen bis 2030 zu erreichen. Auch bei den Jungen sollte die Quote erheblich gesteigert werden. Deutschland hat sich diesen Zielen verpflichtet. Doch dafür müssen hierzulande noch einige Hausaufgaben erledigt werden.

Aus den EU-Vorschlägen lassen sich folgende Handlungsempfehlungen für eine bessere HPV-Impfprävention in Deutschland ableiten:

  • Verbindliche Public Health-Strukturen schaffen,die die Akteure stärker harmonisiert und koordiniert (z.B. Nationale Lenkungsgruppe Impfen (NaLI), STIKO, RKI, BZgA, Bundesinstitut für Prävention und Aufklärung in der Medizin (BIPAM), niedergelassene Ärzte, ÖGD).
  • Information und Aufklärung intensivieren
  • Niedrigschwellige Zugänge auf- und ausbauen, um die bestehenden Impflücken zu schließen. Länder wie Frankreich, Schweden und die Schweiz haben bereits begonnen Impfzugänge auszuweiten, Nationale Impfstrategien oder Impfallianzen umzusetzen. Eine Implementierung in die Vorsorgeuntersuchung (neue U10) würde der HPV-Impfung zusätzlich mehr Sichtbarkeit geben.
  • Elektronischen Impfpass umsetzen und Einladungs-/ Erinnerungssysteme zeitnah und verbindlich im elektronischen Impfpass integrieren.
  • Impfmonitoring verbessern um den Status von Impfquoten – und Lücken nachverfolgen zu können, damit zielgerichtete Folgemaßnahmen abgeleitet werden können.
  • Gezielte Nachholkampagnen, die auch junge Erwachsene abdecken

Wenn Politik, Impfinstitutionen, Ärzt:innen, Wirtschaft und Eltern an einem Strang ziehen und Maßnahmen zügig und pragmatisch umsetzen, kann es sogar dazu beitragen, dass Gebärmutterhalskrebs eines Tages eliminiert werden kann! Let’s do it! #onelessworry

Ihr Kontakt

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Frank Treu
Manager Gesundheitspolitik

+49 15 209 280 461

frank.treu@msd.de